| hv | Es handelt sich zwar um das einzige Heimatmuseum in der Innenstadt von Saarbrücken. Aber ein typisches Heimatmuseum ist es nicht; denn es ist auch zu einem kulturellen Treffpunkt für die Bürger°innen des Stadtteils geworden.
Die Exponate sind mit der Geschichte des Ortes eng verbunden.
Das Museum St. Arnual befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, nicht weit von der Stiftskirche. Das Haus gehörte bis 1569 (dem Jahr der Auflösung des Stifts) zum Wohnbezirk der Stiftsherren. Erhalten sind aus dieser Zeit noch zwei Deckenbalken mit tragender Funktion. Später wurde die Immobilie zum Wohn- und Wirtschaftshof der Stiftsschaffnei St. Arnual umgebaut und erhielt ihre jetzige Gestalt. Untersuchungen an Dachstuhl und Deckenbalken weisen auf die Jahre 1729 und 1730 hin.
Eine weitere Nutzung des Gebäudes ist erst im 20. Jahrhundert belegt. Zuerst wurde es Teil des Flughafenrestaurants, danach war es ein bekanntes Lokal, diente später aber auch dem Technischen Hilfswerk als Unterkunft. Seit Dezember 1998 werden die Parterre-Räume und der Gewölbekeller für Zwecke des Museums genutzt. Die Ausstellungsräume befinden sich auf drei Ebenen und sind nach Themengebieten aufgeteilt. Das alte, noch intakte Uhrwerk der Stiftskirche wird ebenso präsentiert wie Keramikscherben aus dem 6. bis 19. Jahrhundert, die bei verschiedenen Ausgrabungen ans Licht kamen. Außerdem werden Grabplattenfragmente sowie Gerätschaften aus Handwerk und Landwirtschaft gezeigt.
Ein umfangreiches Archiv mit Dokumenten, historischen Bildern und Karten kann zu eigener Recherche genutzt werden. Großes Interesse weckt dabei unter anderem der nahezu vergessene Flughafen von St. Arnual, der sich bis in die 50er-Jahre in der Nachbarschaft des heutigen Museums befand und fotografisch gut dokumentiert ist. Engen Kontakt pflegt der Verein zu den Schulen, die das Museum auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten besuchen können.
Im Übrigen widmet sich der Trägerverein der Bildenden Kunst. Zum Beispiel bietet das Museum örtlichen oder regionalen Künstler°innen die Möglichkeit für Ausstellungen. Außerdem sind Originalskizzen für Animationsfilme des in St. Arnual geborenen zweimaligen Oscar-Preisträgers Frédéric Back ausgestellt.
| hv | Die Turmuhr der Stiftskirche St. Arnual wurde 1873 von der Fa. Seyboldt in Landau/Pfalz gebaut. Sie stand bis Oktober 2000 auf dem Turm der Stiftskirche. 86 Stufen der engen Wendeltreppe musste man täglich erklettern, um die drei Wellen der Uhr mittels einer Kurbel und 156 Umdrehungen aufzuziehen. Die Uhr wurde ursprünglich von dem ausgestellten Schrank geschützt. Das Bleigewicht der Turmuhr wiegt 120 Pfund. Die Uhr ist noch heute voll funktionstüchtig.
Die Fa. Seyboldt wurde 1866 gegründet. Sie fertigte bis Ende 1905 über 1.000 Turmuhren für Kirchen, Rathäuser, Bahnhöfe, Schulen, Fabriken oder Kasernen. Die Uhren waren bekannt für ihre Präzision und Funktionstüchtigkeit und wurden auf der Weltausstellung 1867 in Paris und 1873 in Wien ausgezeichnet.
Bei der hier präsentierten Turmuhr der Stiftskirche St. Arnual handelt es sich um eine mittelgroße Turmuhr mit Viertel- und Stundenschlag.
| lb | 16.9.2024 | An den "Tagen der bildenden Kunst" der Landeshauptstadt (28. und 29. September) ist das Museum St. Arnual von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Zwei zusätzliche Angebote stehen auf dem Programm.
Frédéric Back bei einem Segeltörn. Urheber: Pierre-Olivier Combelles, commons.wikimedia CC BY-SA 4.0
Samstags wird eine eher unbekannte Seite von Frédéric Back beleuchtet. Der Oscar-Preisträger mit Saarbrücker Wurzeln hat mit seinen Animationszeichnungen Weltruhm erlangt, aber auch ein beachtliches malerisches Werk hinterlassen. Unter dem Titel "Malen, was ist" stellt Wolfgang Kerkhoff vom Museumsteam am 28. September, 16 Uhr, dar, wie "visuelle Reportagen" in einer Frühphase die Arbeitsweise des Künstlers prägten.
Im Museum St. Arnual ist weiterhin die Ausstellung "von DEN leben" mit Radierungen von Birgit Kunz zu sehen (22.9. von 15 bis 18 Uhr). Erweiterte Öffnungszeiten am 28. und 29. September: 11 bis 18 Uhr.
Am Sonntag, 11 Uhr, gibt es den MuseumsTalk: Birgit Kunz im Gespräch.
Während der Öffnungszeiten sind auch Führungen durch das lokalhistorische Museum möglich.
| hv | August 2020 | Doppelter Geburtstag in St. Arnual: Der Heimatverein feiert sein 30-jähriges Vereinsjubiläum. Und zugleich wird das Heimatmuseum St. Arnual 20 Jahre alt. Das wird mit einer Ausstellung gefeiert. Die Exponate geben einen Überblick über vergangene Kunst-, Foto- und historische Ausstellungen, die der Verein im Museum organisierte, über Feste und Vorträge, die die Geschichte und Gegenwart des Stadtteils beleuchtet haben. Auf diese Weise erhalten auch einige lokale Künstler°innen, die ihre Werke im Museum gezeigt haben, nochmals die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich auch die vom Heimatverein herausgegebenen Heimatbücher, Broschüren und Jahreskalender sowie der Modellbausatz der Stiftskirche. Die Ausstellung mit dem Titel "30 Jahre Heimatverein St. Arnual /20 Jahre Heimatmuseum St. Arnual" ist ab sofort geöffnet.
Der Heimatverein St. Arnual wurde am 11. Juli 1988 gegründet. Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens im Jahr 1989 konnte das Museum für Heimatgeschichte eingeweiht werden, das im Rahmen seiner Ausstellungen auch lokalen Künstler°innen eine Plattform bietet und die Stadtteilgeschichte beleuchtet und dokumentiert.
Das Gebäude in der Augustinerstraße, das zu den wenigen erhaltenen Stiftshäusern gehört, steht unter Denkmalschutz. Die Museumsräume selbst bestehen aus einem Gewölbekeller mit Haushalt- und Alltagsgegenständen, dem Zwischengeschoss mit dem 1873 erbauten Uhrwerk der Kirchturmuhr der Stiftskirche und dem Erdgeschoss, in dem unter anderem verschiedene Fragmente von den Ausgrabungsarbeiten an der Stiftskirche zu sehen sind. Daneben sind auch Mehrzweckräume entstanden. So können Bildenden Künstler°innen in einem der Ausstellungsräume ihre Werke der Öffentlichkeit vorstellen. Zudem lädt der Verein monatlich zum Museums-Kaffeenachmittag ein und organisiert weitere Veranstaltungen, die das Museumsgebäude zum Treffpunkt für Bewohner°innen und Gäste des Stadtteils machen.
| lb | 17.3.2024 | Das Museum St. Arnual bietet Gruppenführungen auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten an. Gruppen von 3 bis 12 Personen können die lokalhistorische Abteilung und aktuelle Kunstausstellungen individuell erleben. Die Dauer bestimmen die Besucher°innen selbst. Am Ende der Führung gibt es eine Hutsammlung zugunsten des Heimatvereins.
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